Evangelisches Studienwerk Villigst

Weil Nudeln mit Ketchup auch keine Lösung sind – Ein Stipendium für Studierende durch das Evangelische Studienwerk Villigst

Innenhof Villigst
Innenhof Villigst

Die Lebenshaltungskosten steigen und neben dem Uni- und Fachhochschulalltag bleibt häufig kaum Zeit für einen Job und das Nachgehen und Vertiefen von Interessen, gesellschaftlichem oder politischem Engagement. Das Evangelische Studienwerk Villigst vergibt Stipendien an Studierende von Universitäten und Fachhochschulen, um ihnen genau das zu ermöglichen und ihnen darüber hinaus Vernetzungschancen, Bildungsangebote und Austauschräume zu geben.

Das Evangelische Studienwerk Villigst (Homepage) wurde 1948 gegründet. Am 15. November 1948 fanden sich die ersten 16 Studenten ein, um mitzuhelfen, den Adelssitz Haus Villigst an der Ruhr wieder herzurichten. Durch Aushänge in den Universitäten hatte der erste Leiter, Hellmut Keusen, zu diesem halbjährigen „Workcamp“ eingeladen. Mit dem zweiten „Workcamp“, von da an Werksemester genannt, arbeiteten die Studenten in den umliegenden Industriefirmen. Der Verdienst wurde zum Grundstock für die Studienstipendien. Das Evangelische Studienwerk Villigst ist ein gemeinnütziger Verein, der durch Bundesmittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, durch die Evangelische Kirche von Deutschland (EKD) und Spenden getragen wird. Zudem ist es eines von 13 Begabtenförderungswerken der Arbeitsgemeinschaft des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Bis heute wurden über 7000 Studierende gefördert – aktuell befinden sich über 1500 Studierende und knapp 300 Promovierende in der Förderung. Neben einer Studienkostenpauschale von 300 € im Monat wird ein finanzielles Stipendium je nach Einkommen der Eltern nach BAföG  bis zu 812 € im Monat bezahlt. Studiumsbezogene Auslandsaufenthalte, Sprachkurse und Praktika werden unterstützt. Der Unterschied zum BAföG: Ein Stipendium muss nicht zurückgezahlt werden.

Neben der finanziellen Förderung geht es im Evangelischen Studienwerk ganz zentral um die ideelle Förderung. Stipendiat*innen sollen sich fachübergreifend austauschen können, sie sollen sich vernetzen können. Das Evangelische Studienwerk Villigst bietet dafür Räume. Zudem gibt es akademische Angebote. In der Sommeruni kommen die Stipendiat*innen nach Villigst und beschäftigen sich in zahlreichen interdisziplinären Seminaren und Veranstaltungen mit einem gemeinsamen Thema. Im Jahr 2023 ist es das Thema „Zwischen_Räume“. Einige Seminare gehen auch aus Arbeitsgemeinschaften von Stipendiat*innen hervor. Die ideelle Förderung ist allerdings nicht nur auf Bildung beschränkt. Zudem werden Stipendiat*innen nämlich beraten und unterstützt. Stipendiat*innen bekommen Angebote zur Berufsorientierung sowie ein umfangreiches geistliches Programmangebot. Man wird nicht hängen gelassen, wenn man mit schwierigen Situationen konfrontiert ist. Jede*r Stipendiat*in ist wichtig und bedeutend.

Aber was muss ich denn mitbringen, um mich bei Villigst um ein Stipendium bewerben zu können? Grundsätzlich gelten einige Bedingungen für die Bewerbung. Die können hier nachgelesen werden. Die Stipendiat*innen kommen aus ganz unterschiedlichen Fachrichtungen und studieren an Universitäten und Fachhochschulen. Sie haben Ideen und Visionen für die Zukunft.

Ein Stipendium des Evangelischen Studienwerkes Villigst lohnt sich, weil sich so viele Vernetzungsmöglichkeiten zeigen, sich so viele Bildungsmöglichkeiten auftun. Und weil es dann nicht bei Nudeln mit Ketchup bleiben muss.

Kea Wirth