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  • Höxter

„Herr Käthe und Frau Lutherin“

Aufführung in der Marienkirche

Lilli Streich als Katharina von Bora

Bei den Planungen zum Reformationsjahr war für unser„Damentrio“ – Annette Faig, Ute Nelles und Petra Paulokat-Helling – schnell besonders wichtig, dass Katharina von Bora, Luthers „Käthe“, nicht vergessen werden dürfte. Ist doch das Pfarrhaus Luthers und die sich daraus entwickelnde Pfarrfamilie ein wichtiger Teil der reformatorischen Erneuerung der Kirche gewesen.

Der Gedanke war leicht gefasst – aber die Umsetzung schwer! Gibt es doch zu Katharina von Bora nur wenig Quellen und verwertbare Literatur – und schon gar kein Theaterstück. Nach den bewegenden Erfahrungen mit dem Bonhoefferprojekt 2016 wollten wir jedoch gern wieder „auf die Bühne“ und auch wieder Tanzelemente einbinden.

In guter Nachfolge der Reformation und beeindruckt von der Persönlichkeit und Eigenständigkeit dieser Frau an Luthers Seite blieb also nur der Weg, es selber umzusetzen. Anregen ließen wir uns von dem Roman „Kinder des Ungehorsams“ von Asta Scheib. Über den Winter hinweg diskutierten, lasen, planten wir im intensiven Austausch, bis endlich Anfang März ein festes Konzept aus Spiel- und Tanzszenen stand. Ein fertiges Ganzes wurde es erst während der Proben im Tun. Die Spielszenen sollten Charakterzüge Käthes zeigen, die Tänze Gefühle reflektieren und verdeutlichen. Wichtig war uns, einen Bogen zur heutigen Zeit zu schlagen und auch die Frage zu stellen, was diese Frau uns heute noch bedeuten kann!

„Unsere Käthe“ war schon im Herbst gefunden, Lilli Streich sagte sofort „Ja“. Für die anderen Rollen und Tänzerinnen waren noch einige Ermutigungen nötig, bis dann Ende April endlich die erste von nur sechs Proben stattfand. Blitzschnell wurde aus einer bunten Truppe eine reformatorische Theaterfamilie, Haushalte wurden geplündert, Kulissen und Podeste organisiert und geschleppt.

Am 11. Juni war es dann soweit, dass in einer voll besetzten Marienkirche die Aufführung stattfand. Alle Schauspieler und Tänzerinnen legten ihr Herzblut in diesen Abend – schnell war spürbar, dass der Funke übersprang auf das Publikum, sodass nach der Aufführung ein intensiver Gesprächsaustausch den Abend beschloss.

Wir alle werden weder diesen Abend noch Katharina von Bora so schnell wieder vergessen!

Annette Faig

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