Neuigkeiten

  • Amelunxen
  • Frauenhilfe

Gott hat mir die Kleider des Heils angezogen und mich mit dem Mantel der Gerechtigkeit gekleidet (Jesaja 61, 8-11)

Das war das Motto des Gottesdienstes der evangelischen Frauenhilfe am 18. März in Amelunxen. Die Mitglieder der Frauenhilfe wollten mit dem Gottesdienst auf die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie aufmerksam machen.

Vor allem Frauen arbeiten weltweit unter unmenschlichen Bedingungen für einen Hungerlohn, damit wir jedes Jahr die neueste Mode einkaufen können. Immer wieder sterben Arbeiterinnen aufgrund von fehlendem Arbeitsschutz. Fünf Jahre ist die letzte große Katastrophe her, bei der über hundert Arbeiterinnen beim Einsturz eines Fabrikgebäudes in Bangladesch gestorben sind.

Wussten Sie, dass die usbekische Baumwollproduktion zum austrocknen des Aral-Sees geführt hat und das dort heute noch staatlich verordnete Zwangsarbeit und Kinderarbeit auf den Baumwollfeldern herrscht?

Wussten Sie, dass 25% der weltweit eingesetzten Insektenvernichtungsmittel im Baumwollanbau gespritzt werden?

Wussten Sie, dass über 90% der in Deutschland verkauften Kleidung in den Ländern des Südens produziert werden – unter Verzicht auf ökologische Nachhaltigkeit und soziale Fairness?

Wussten Sie, dass unsere hochwertige Outdoor Kleidung häufig polyflourierte Chemikalien enthält, die sich in der Umwelt anreichern und gesundheitsschädlich sein können?

Wussten Sie, dass in den Bekleidungsgeschäften heute nicht mehr zwei Kollektionen jährlich hängen, sondern das uns bis zu 14 Kollektionen dazu bringen sollen, immer den neuesten Schrei zu kaufen? Nicht nur Fast Food, sondern auch Fast Fashion!

Die Westfälische Frauenhilfe hat sich schon vor 20 Jahren der Kampagne für saubere Kleidung angeschlossen. Immer wieder wurden durch den Verband in dieser Zeit die sozialen und ökologischen Auswirkungen unseres Kleidungskonsums deutlich aufgezeigt.

Auch wenn in diesen 20 Jahren erreicht worden ist, dass es auch bei C&A T-Shirts aus Bio-Baumwolle gibt und das Aldi Bio-Baumwoll-Jeans vertreibt, so ist die enorme Zunahme an Kleidung in deutschen Kleiderschränken erschreckend. Und fast alle von uns tragen dazu bei.

Was hat das alles mit unserem Glauben zu tun?

Kleider machen Leute und taten es schon in biblischer Zeit.

Jesaja 61, 8-11: Denn ich, der HERR, liebe das Recht, ich hasse Raub und Unrecht. Ich zahle ihnen den Lohn in Treue aus und schließe einen ewigen Bund mit ihnen. 

Ihre Nachkommen werden unter den Nationen bekannt sein und ihre Sprösslinge inmitten der Völker. Jeder, der sie sieht, wird sie erkennen: Das sind die Nachkommen, die der HERR gesegnet hat. 

Von Herzen freue ich mich am HERRN. Meine Seele jubelt über meinen Gott. Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils, er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit, wie ein Bräutigam sich festlich schmückt und wie eine Braut ihr Geschmeide anlegt. 

Denn wie die Erde ihr Gewächs hervorbringt und der Garten seine Saat sprießen lässt, so lässt GOTT, der Herr, Gerechtigkeit sprießen und Ruhm vor allen Nationen.

Wir müssen über unseren Konsum nachdenken und zwar egal, ob wir bei Primark oder in der teuren Boutique einkaufen. Produziert wird die Ware häufig in den gleichen Weltmarkfabriken. Wir sollten aus ökologischen Gründen weniger Kleidung kaufen und sie länger tragen. Secondhandläden, Kleidertauschbörsen und das Verschenken von guter Kleidung an Freundinnen ist allemal besser als die Mülltonne. Und wenn immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher sich in den Geschäften nach den Produktionsbedingungen informieren, faire Label fordern und sich an Kampagnen beteiligen, dann können wir die Welt auch etwas gerechter machen. Wir müssen nur damit anfangen.

                                                                                   Ihre Frauenhilfe Amelunxen

 

Zurück