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Freundschaftskonzert in Beverungen
Musik, die begeistert!
Als sich 2015 die vier seinerzeit eigenständigen Gemeinden Amelunxen, Beverungen, Bruchhausen und Höxter zur Evangelischen Weser-Nethe-Kirchengemeinde vereinigten, da war dies für viele eine Vernunftehe. Wie kann das Zusammenleben in so unterschiedlichen Bezirken gelingen? Ein konstruktiver Vorschlag kam aus den Reihen der Kirchenmusik: Ein Freundschaftskonzert aller musikalischen Gruppen der neu gegründeten Großgemeinde soll das Zusammenwachsen fördern, die Vielfalt der neuen Struktur aufzeigen und nach Innen und nach Außen das Signal senden: Wir gehören zusammen.
„Jetzt ist die Zeit. Nachklang zum Kirchentag 2023 in Nürnberg“ war das Motto des diesjährigen Konzerts. Der Gedanke des Freundschaftskonzerts und das Motto wurden gleichsam schon bei den ersten Klängen spürbar: Das Bläserzeichen zum Kirchentag, eine Variation über die Melodie des Osterhymnus „Christ ist erstanden“, ertönte in erstaunlich harmonischem Zusammenspiel aller drei beteiligten Gruppen: Ein voller Klang, wie aus Tausenden Rohren im Fußballstadion beim Kirchentags-Abschlussgottesdienst, und gleichzeitig so arrangiert, dass auch die zarteren Blockflöten und die Stimmen der Sänger*innen zur Geltung kamen, ließ einen ersten Gänsehautmoment entstehen. Mit dem anschließenden Lied „Jetzt ist die Zeit“, dem Mottolied des Kirchentages, wurde die Gemeinde mit ins Boot genommen. Mit einigen Monaten Verspätung kam so der Kirchentag an die Weser.
Gott sei Dank hatte niemand der beteiligten Musiker*innen wahr gemacht hatte die bevoices in der Mitte des Konzertes von der Empore sangen: „Heut steh‘ ich nicht auf, ich wüsst‘ auch nicht wozu“ heißt es im Lied „Der perfekte Moment“ von Max Raabe, das einen humorvollen Kontrapunkt zum sonst vornehmlich geistlichen Repertoire des Konzertes setzte. An diesem Sonntag hat sich das Aufstehen gelohnt, da waren sich Musiker*innen und Besucher*innen des Konzerts einig. Die drei beteiligten Gruppen wechselten sich mit ihren sauber einstudierten Beiträgen ab, sodass es nie eintönig oder langweilig wurde.
Am Ende des Konzertes nahm Frederick Mutahangarwa noch einmal die Besucher*innen in die Pflicht. Spontan studierte er mit allen anwesenden einen vierstimmigen Choral auf Kiswahili ein. Der Text bestand allerdings auch nur aus einem Wort: Asante!, auf Deutsch: Danke. Minutenlang sangen, klatschten und tanzten die anfangs zurückhaltenden Ostwestfalen dazu durch die Kirche. Danke für ein fröhliches, nachdenkliches, famlilär-freundschaftliches, erfrischendes Konzerterlebnis. Danke an alle, die sich haupt-, neben-, vor allem aber ehrenamtlich für die Kirchenmusik in unserer Gemeinde engagieren und miteinander musizieren. Danke an alle Gemeindeglieder, die mit ihren Kirchensteuern und ihrem Zuspruch die vielfältige musikalische Arbeit in unserer Gemeinde ermöglichen. Danke an die tansanischen Gäste, dass sie mit uns gefeiert haben. Danke Gott für die Gemeinschaft, die Du uns schenkst. Asante!
Bleib bei mir Herr, der Abend bricht herein. Den Abschluss machten dann wieder ruhigere Töne: Der gemeinsam gesungene Choral, begleitet vom Flötenkreis Gaudete und dem Posaunenchor Bruchhausen ließ den Abend stimmungsvoll ausklingen. Ein Abend, der deutlich spüren ließ, wie die Vielfalt und das freundschaftliche Miteinander unsere Kirche und unsere Großgemeinde bereichert. Jetzt ist die Zeit das zu pflegen und weiter auszubauen.
Tim Wendorff