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Carmina Burana in Höxter

Mittelalterliche Texte und Musik aus dem 20. Jahrhundert dargeboten von heimischen Interpreten – diese faszinierende Mischung lockte wahre Menschenmassen in die Marienkirche. Darunter befanden sich einige Zuhörer, die Karten durch die Weinbergstiftung gewonnen hatten. Pfrin. Neumann versprach in der Begrüßung einen „Ohrenschmaus“ und sie sollte Recht behalten. Den zu einem Klangkörper vereinigten Kantoreien aus Höxter und Holzminden gelang es, die vielsprachigen Texte durch ihren begeisternden Vortrag zum Leben zu erwecken.

 

 Am Anfang wird die Glücksgöttin Fortuna besungen, sie dreht das Schicksalsrad immer weiter. Der Zuhörer taucht ein in den europäischen Mythenschatz und vernimmt als erste Station das Erwachen des Frühlings und – der Liebe! Überall gibt es Frühlingsgefühle. „Auf dem Anger“ wird dann getanzt und es geht wieder um die Liebe und ihre Facetten. Auch politische Anspielungen fehlen nicht. „In der Schenke“ wird dann u. a. das gar nicht so fromme Treiben der Kirche thematisiert und karikiert. Man ist hin- und hergerissen zwischen Mitleid und Lachen über einen Schwan, der „schwarz und durchgebraten“ auf dem Rost liegt und sein trauriges Schicksal besingt. Nach einer Station am Liebeshof dreht sich das Glücksrad ein letztes Mal und kehrt, angekündigt vom Schlag der Pauke, musikalisch an den Ausgangspunkt zurück.

 

 Die Solo-Gesangspartien mit Lea Maria Koch (Sopran), Florian Feth (Tenor), Konstantin Ingenpaß (Bariton) trugen ebenso wie das „Schlagwerk Total“ und der Kinderchor der Luthergemeinde Holzminden dazu bei, dass die mittelalterliche Welt lebendig wurde. Am Klavier waren Larissa Andrejewski und Peter Bremer zu hören.

 

 Wenn die Zuhörer am Schluss mit durch die mitreißenden Melodien hervorgerufenen Lächeln aufstanden und lang anhaltenden Beifall spendeten, so ist das nicht zuletzt das Verdienst der beiden Dirigenten Hanzo Kim (Holzminden) und Florian Schachner (Höxter). Ihnen und allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön für den unvergesslichen Abend!

Text: Petra Paulokat-Helling; Fotos: Werner Ide

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