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Adventsandacht
Frau Dyckhoff brachte die Geschichte des kleinen Kobolds Gwendolin mit.
Der kleine Kobold Gwendolin saß in seiner Wurzel Wohnung im Wald und war ratlos. Er hatte nämlich in den letzten Jahren festgestellt, dass viele seiner Bekannten, Freunde und Verwandte wegen der hektischen Vorbereitungen gar nicht zur Ruhe kamen. Aber vor lauter Hektik und Zeitmangel hatte die eigentliche tiefe Freude über das Weihnachtsgeschehen gar nicht entstehen können. Als Gwendolin einen Freund von seinen Überlegungen erzählen wollte, antwortete dieser: „Sinn - Weihnachten? Keine Ahnung! Und außerdem habe ich sowieso keine Zeit.“
Gwendolin erschrak, und dachte bei sich: „Wozu dann all die Weihnachtsgeschenke, wenn das größte Geschenk, die allergrößte Freude und der Grund der Aufmerksamkeiten in Vergessenheit geraten sind.
Gwendolin grübelte und grübelte .... Als er zum Fenster schaute, sah er plötzlich in der Ferne einen Punkt, der langsam näherkam und bald erkannte er seinen Freund Arnulf. Gwendolin freute sich sehr über den unerwarteten Besuch und stellte schnell Teewasser auf, zündete eine Kerze an und stellte seinen selbst gebackenen Schokoladenkuchen auf den Tisch. Als Arnulf dann ankam, hatte er in Windeseile seinen gemütlichen Teetisch hergerichtet.
Die Begrüßung der Freunde war herzlich. Sie hatten sich viel zu erzählen und Gwendolin berichtete auch von seinen Sorgen wegen der Geschenke. Da begann Arnulf zu sprechen: „Eigentlich bin ich nur gekommen um dir schnell deine Geschenke zu bringen, aber der liebevoll gedeckte Tisch und deine herzliche Begrüßung haben mich umgestimmt. Ich muss gestehen, ich hatte das wahre Weihnachten eigentlich auch vergessen, aber deine Liebe und Wärme ließen mich nicht zur Ruhe kommen. Du hast mir heute nichts geschenkt als deinen wunderbaren Kuchen, den duftenden Tee, und trotzdem hast du mir Weihnachten viel nähergebracht, als mit Geschenken, die ich sonst bekam. Ich danke dir von Herzen.“
Arnulf Worte gingen Gwendolin lange durch den Kopf und plötzlich hatte er eine Idee. Er bereitete viele kleine Säckchen vor und packte nur eine Kerze, einen Teebeutel, Schokoladenkuchen und einen kleinen Zettel hinein, auf dem stand: Liebe Freunde, Bekannte und Verwandte, eine Kleinigkeit zum Fest! Zünde dir die Kerze an, brühe dir den Tee auf und während du den Kuchen isst, freue dich darüber, was Gott für dich an Weihnachten gemacht hat.
Gott sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchtenden. Er hat seinen hellen Schein in unsere Herzen gegeben. Auch im deines.
Fröhliche Weihnachten
Dein Gwendolin
Nach der Andacht wurde noch gemütlich bei Glühwein zusammengesessen und geklönt.
Fotos: Dietmar Kanand