Andachten zum Monatsspruch
September 2024
Liebe Gemeinde,
Bin ich nur ein Gott, der nahe ist, spricht der HERR, und nicht auch ein Gott, der ferne ist? – Ja, so ist es wohl. Das erleben wir manchmal, dass Gott ferne scheint. Dass wir seine Nähe nicht spüren, dass wir nicht merken, dass er uns begleitet. Dass wir nicht verstehen können, was uns gerade passiert. Manchmal ist Gott ferne.
Das hätten wir gerne anders. Das müssen wir aushalten. Denn da zeigt er sich als Gott, als Souverän, als der ganz Andere. Er ist der Schöpfer, er ist Anfang und Ende, er ist der Ewige – und das heißt, bei ihm gibt es kein vorher und kein nachher, kein erst und dann. Er ist alles in allem. Das ist mehr als wir verstehen und denken können. Wir reden von Gott, wie die Kaulquappen vom Duft der Blumen. Wir können etwas ahnen, etwas sehen vielleicht auch. Und wir können erwarten, dass es gut sein muss. Und eines Tages werden wir wissen, dann werden wir selbst erleben. Aber vorher bleibt nur ein Erwarten, ein Hoffen, ein Vertrauen.
Und noch eines: Gott ist kein Kumpel. Niemand, dem wir auf die Schulter schlagen und dann mal absprechen, wie es sein soll. Wie wir es gerne hätten. Wohl ist Gott der Freund des Lebens und auch unseres Lebens. Und er begleitet und lenkt. Und da mag es manche Überraschung geben, Manches auch, was uns unverständlich bleibt. Wir werden ihm nicht sagen können, was er sich für uns ausdenken soll. Mal mag er ferne scheinen, weit weg und unerreichbar. Und dann wieder nahe und stärkend und wohltuend und heilend. Und er wird seine Gründe haben. Wir können nur daran festhalten und ihn erinnern, dass er verspricht, dass er uns festhält und dass uns niemand aus seiner Hand reißen wird. Wie auch immer unsere Wege gehen mögen.
Bleiben Sie behütet.
Ihr Gunnar Wirth