Andachten zum Monatsspruch
November 2023
Bibelworte, die uns durch den düsteren Novembermonat begleiten sollen. Ach, dieser traurige Monat! Es wird schon so früh dunkel und wir müssen gut darauf achten, dass wir nicht stolpern auf den Wegen, die uns zu den Gräbern führen. Ach dieser November - mit Buß- und Bettag, Volkstrauertag und Ewigkeitssonntag - wenn die Herzen mit Erinnerungen so schwer werden…
Hiob (der mit den sprichwörtlichen Hiobsbotschaften) gibt uns folgenden Rat: Kopf hoch und Kopf in den Nacken legen und nach oben in die Sterne gucken! Sich von der Unendlichkeit des Sternenhimmels faszinieren lassen! Gott hat den Himmel aufgespannt und lässt uns staunend und ehrfürchtig fragen: „Weißt du wieviel Sternlein stehen an dem blauen Himmelszelt?“
Ich weiß noch, dass ich es als Kind einerseits nicht so recht glauben konnte, dass „Gott der Herr sie alle gezählet“ hat, wie es das Kirchenlied behauptete. Andererseits sagte mir mein Kinderglaube, dass Gott ja so toll und groß ist, dass er das alles schon richtig gemacht hat und auch den Überblick hat – und ganz bestimmt auch mich im Blick hat und auf mich aufpasst, wo er doch schon jeden Stern kennt. Das war ein tröstliches Gefühl!
So ein „Trost-Gefühl“ stellt sich auch heute noch bei mir ein, wenn ich mir die Zeit nehme und den Sternenhimmel auf mich wirken lasse. Ich bin ergriffen von der unfassbaren Schönheit und Unendlichkeit und spüre einen Hauch von Ewigkeit. Mit diesem „Trost-Gefühl“ und mit dem Glauben an Auferstehung und Ewiges Leben gehe ich durch diesen November. Ich gehe an die Gräber und lasse die Erinnerung und Sehnsucht ins Herz. Gott allein breitet den Himmel aus! Und schon bald leuchten dann wieder die Lichter des Advents! Kommen sie gut durch die Zeit!
Friedhilde Lichtenborg, Pfarrerin, Krankenhausseelsorge