Können Übersetzungen „gerecht“ oder „ungerecht“ sein? Warum wird der Gottesname immer mit „Herr“ wiedergegeben? Auf diese und andere Fragen wird die evangelische Theologin Dr. Luise Metzler (Bielefeld) in ihrem Vortrag am 03.03. eingehen. Sie hat intensiv an der Bibel in gerechter Sprache mitgearbeitet und wird sie mit vielen Beispielen vorstellen.
Eine Übersetzung ist immer eine Interpretation und geprägt vom Weltbild der Übersetzer, 1:1 übersetzen ist nicht möglich. Im 21. Jahrhundert muss man anders übersetzen als im 19. Der Blickwinkel ist jeweils ein anderer. Sollte man jetzt, angeregt durch die feministische Diskussion, „Gott“ immer durch „Göttin“ ersetzen? Das kann keine Lösung sein. Dafür steht die „Bibel in gerechter Sprache“ auch nicht. Sie möchte neugierig machen, zum Lesen locken und Gespräche eröffnen. Wenn man sie liest, wird man feststellen, dass für „Gott“ ganz unterschiedliche Begriffe eingesetzt werden. Sie ist kein Ersatz für vertraute Übersetzungen, sondern eine wichtige Ergänzung.
Der Vortrag für die Evangelische-Weser-Nethe Kirchengemeinde Höxter findet im Rahmen der Frauenaktionswoche „augenBlickWinkel“ im Historischen Rathaus Höxter statt. Er beginnt um 19.00 Uhr, der Eintritt beträgt 5 €. Frauen und Männer sind herzlich eingeladen.
Petra Paulokat-Helling