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Von den Höhen der Anden in die Tiefen des Dschungels
Als Einheimische wusste Frau Castro de Linzner natürlich auch genau über die Geschichte ihres Landes Bescheid und informierte uns z.B. darüber, dass die Silberstadt Potosi im 17. Jahrhundert zu den größten und reichsten Städten der Welt gehörte. Heute gehören die kolonialen Bauten zum Unesco Weltkulturerbe. Eine Anekdote am Rande: Die Bewohnerinnen der Oberschicht schickten ihre schmutzige Wäsche zum Waschen per Schiff nach Spanien.
Wir erfuhren, dass man sich vom fernen Deutschland aus oft ein vorschnelles Urteil bildet und z.B. bei der Cocapflanze nur daran denkt, dass daraus Kokain gewonnen wird. Ihr Einsatz als Heilpflanze ist oft weitgehend unbekannt, in Südamerika gehört sie zur Kultur.
Heute leben in Bolivien 36 Ethnien, die 37 Sprachen sprechen (bei der 37. Sprache handelt es sich um Spanisch). Der Anteil der indigenen Bevölkerung beträgt 67 % und ist damit der höchste in Südamerika. Die indigene Bevölkerung ist allerdings erst seit 1952 gleichberechtigt.
Am Ende des Vortrags wäre man am liebsten gleich nach Bolivien aufgebrochen, allein, um die über 200 Mais- und die vielen Kartoffelsorten zu probieren.
Petra Paulokat-Helling