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Kreuzkirche feiert 150. Geburtstag

JUBILÄUMSPROGRAMM ist vielfältig und einladend

 

VON BURKHARD BATTRAN

 

BEVERUNGEN – Die Wände der 150 Jahre alten Beverunger Kreuzkirche wird auch die Stage-Band nicht zum Wackeln bringen. Das Rockkonzert mit der Borgentreicher Oldieband am 4. Juni ist ein besonderer Höhepunkt in dem rund ein Dutzend Aktivitäten umfassenden Jubiläumsprogramm. „Dann werden die Bänke rausgeräumt und eine Theke und eine Cocktailbar aufgebaut“, sagt Antoinette Burkhardt vom Festausschuss. Ein Rockkonzert mit Biertheke in einem Sakralbau mag mancher befremdlich finden. „Das ist mit der Bibel absolut vereinbar“, hat Pfarrerin Astrid Neumann keine Bedenken. Den Auftakt des Jubiläumsjahres bildeten ein Kinderbibeltag am 19. März und ein Familiengottesdienst am Folgetag.

Am Reformationstag 1866 wurde die Beverunger Kreuzkirche durch den Generalsuperintendenten Franz Julius Wiesmann eingeweiht. Sie muss in Rekordzeit erbaut worden sein, denn die offizielle Grundsteinlegung ist auf den 13. März 1866 datiert. Die Kirche im spätklassischen und neogotischen Stil hat damals Pfarrer Eduard Berghauer selbst entworfen. Der gebürtige Beverunger war nicht nur Theologe, sondern auch studierter Baumeister. In der Beverunger Ortschronik ist außerdem der Lauenförder Baumeister Heinrich Henke als Erbauer ausgewiesen. Die ausführende Bauleitung vor Ort soll unentgeltlich der Bruder von Pfarrer Berghauer geleistet haben. 1860, sechs Jahre nach Konstituierung der Gemeinde, konnte mit finanzieller Zuwendung des Preußischen Königshauses das Areal Im Bangern erworben werden, wo die Kreuzkirche an zentraler Stelle an der Kreuzung zweier großer Landstraßen steht. Dennoch sollte es noch einige Jahre dauern, bis mit dem Bau begonnen werden konnte. In dieser Zeit zählte die Gemeinde etwa 120 Mitglieder.

 

Im Originalzustand ist bis heute der Taufstein aus rotem Weser-Sandstein erhalten. Ursprünglich habe die Kirche im Rückraum des Altars eine sehr schöne Apsis besessen. Sie wurde jedoch im Zuge eines Umbaus 1967 entfernt. 2004 wurde bei einer großen Innenrenovierung der ursprüngliche Zustand, zwar ohne Apsis, aber doch so gut es ging, wiederhergestellt. „Über die Jahre hat sich ein großer Materialmix eingestellt, den wir zurückgebaut haben, so dass heute wieder der Weser-Sandstein überwiegt“, erläutert Pfarrerin Neumann.

 

Einen beträchtlichen Teil des Jubiläumsjahres wird der Kirchturm eingerüstet sein. „Bereits im letzten Jahr hatte Küsterin Ute Matzke-Disse Witterungsschäden festgestellt. Die Architektin des Kirchenkreises, Sigrid Bartscher, hat den Schaden begutachtet, und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass weitere Steine und Gesteinsstücke herausbrechen können und eine Restaurierung der Turmfassade notwendig sei. Bartscher werde die Arbeiten beaufsichtigen. Die Kosten der Ausführung am Turm in Höhe von etwa 75.000 Euro müssen von der Gemeinde getragen werden. Nach Ostern soll der Turm eingerüstet werden. Die Arbeiten sollen bis Juni abgeschlossen sein.

 

Anlässlich des Jubiläums wird vor dem Reformationstag (31.10.) am Sonntag, 30. Oktober, ein Festgottesdienst mit Superintendent Volker Neuhoff gefeiert. Pfarrerin Astrid Neumann (55) feiert an diesem Tag ihr 25-jähriges Ordinationsjubiläum. Die gebürtige Mindenerin ist seit 2009 Pfarrerin in Beverungen. Sie hat das Amt von ihrem Ehemann Pfarrer Uwe Neumann übernommen, der in den Schuldienst gewechselt war. Seit 1991 ist Familie Neumann in Beverungen zu Hause. Der Pfarrbezirk (die ehemalige Evangelische Kirchengemeinde Beverungen) ist seit dem 1. Advent 2014 Teil der neuen Evangelischen Weser-Nethe-Kirchengemeinde Höxter

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