Roboter operieren, Autos fahren selbstständig und Andachten kann man am Fernsehen oder Computer miterleben.
Bei dem Abend des Evangelischen Forums mit dem Titel „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“ (Mat. 18,2) ging es nicht darum, ob die Digitalisierung und Automatisierung richtig oder falsch sind. Pfr. Wendorff schärfte den Blick für unterschiedliche Formen der Gemeinschaft und erläuterte den Hintergrund dieser Aussage bei Matthäus.
Wir alle kennen Kommunikationsformen, in denen sich beide Partner nicht im gleichen Raum aufhalten, die aber von Vertrauen und Nähe gekennzeichnet sind: Z.B. WhatsApp- Gruppen, Video-Telefonanrufe oder früher Brieffreundschaften. Diese Formen möchten wir nicht missen.
Matthäus geht es darum, den Wert der Gemeinschaft als Schutz vor Egoismus und Machtmissbrauch zu betonen. Wenn viele miteinander diskutieren, muss ein Interessenausgleich gefunden werden, die Gefahr, dass eine Person dominiert, ist dann geringer als ohne Gemeinschaft.
Digitale Kontakte können nicht alle Aspekte der „echten“ abdecken, Berührungen z.B. sind nicht möglich. Viele Menschen leben heute allerdings so, dass sie an ihrem Wohnort keine Gruppe finden, der sie sich anschließen können. Digitale Kontakte sind dann sehr wichtig. Wir können darauf vertrauen, dass Gottes Gegenwart unabhängig von bestimmten Orten ist und Menschen auch an unterschiedlichen Orten miteinander verbindet.
Der Abend bot eine gute Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen und die eigenen Fragen zu diesem Thema in einer Gemeinschaft vorzutragen.
Petra Paulokat-Helling