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Ökumenisches Gemeindefest im Bezirk Bruchhausen

Ich nehme Sie, liebe Leserin und lieber Leser mit auf einen kleinen Spaziergang durch Bruchhausen. Kommen Sie, wir starten gemeinsam an der Nethebrücke, an dem sonnigen Sonntag, dem ersten im September dieses Jahres und schlendern das Kopfsteinpflaster der Hauptstraße so 120 Meter entlang, vorbei an einer Straßenabsperrung, bis wir 200 Meter weiter auf den Grund der Absperrung treffen. Unseren ganzen Weg lang begleiten uns links und rechts der Straße die bruchhausentypischen Gehwege, deren kniehohe Absturzkante durch ein Geländer gesichert ist. Und hier vor dem katholischen Kirchplatz haben eifrige Menschen für das heutige ökumenische Pfarr- und Gemeindefest einen Damm aus Strohballen zwischen den hohen Bürgersteigen quer über die Straße errichtet. Und ist dies noch nicht seltsam genug, haben die da die ganze Straße mit dem Wasser des Silberbachs geflutet. Ich lenke Ihren Blick auf die Wasseroberfläche, „damit ihr begreifen könnt, welches die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe ist“. Nämlich Breite der Wasserfläche: 7,20 m; Länge: 70 m; Tiefe: bis 60 cm; Höhe der aufgestellten Pritsche: 4 m.
Und von dieser Pritsche startet wieder ein Kanu mit Schwung der Wasserfläche zu. Sie könnten es auch versuchen – doch ich höre schon Ihre Ausrede: Die gute Sonntagskleidung … sollen doch die Kinder … Es ist schon kurz vor zwei, die Glocken läuten bereits ... erst mal Gottesdienst.
So gehen wir zwischen den aufgestellten Zelten hindurch. Ein großes für das Kuchenbuffet und mit zahlreichen Sitzmöglichkeiten, eines, wo später Bratwurst und Pommes angeboten werden sowie ein weiteres kleines mit gekühlten Getränken und Salaten. Ach ja, dahinter ist auch noch eine Hüpfburg, gar nicht mal so klein, zu erkennen. Aber halten wir uns nicht so lange auf, die Kirche ist schon gut gefüllt – Sie wollen ja noch einen guten Platz bekommen.
Seit über vierzig Jahren wird in Bruchhausen das Pfarr- und Gemeindefest – wie der Name schon erahnen lässt – ökumenisch ausgerichtet. Und alle paar Jahre wird dabei die Dorfstraße eingestaut. Das ist schon Tradition.
Ich muss Sie jetzt allein lassen, der Posaunenchor wartet schon auf mich. Ein Hinweis noch, wenn Sie nachher wieder aus der Kirche herauskommen, schauen Sie doch auch noch mal in die Jurte – das schwarze Zelt auf dem Kirchplatz - da werden noch Spiele für die kleineren Kinder angeboten. Ach ja, um 16:00h spielt der Posaunenchor auch nochmal auf dem Kirchplatz. Stören Sie sich nicht daran, dass die Kinder nachher alle nass sind. Das ist hier immer so. Erst sind sie noch etwas vorsichtig, aber spätestens um halb vier sind alle Hemmungen dahin.
Dann erklingt der Posaunenchor Bruchhausen und Pfarrdechant Dr. Krismanek eröffnet den ökumenischen Gottesdienst. Pfarrer Gunnar Wirth hält die Ansprache über Eph 3, 17b – 19a: „Und ihr seid in der Liebe eingewurzelt und gegründet, damit ihr mit allen Heiligen begreifen könnt, welches die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe ist, auch die Liebe Christi erkennen könnt, die alle Erkenntnis übertrifft.“ Er spricht von „neuen Dimensionen“ und davon, dass wir „die Liebe Christi erhaschen“ können, denn „sie ist wirklich da“. „Und heute, wenn wir miteinander feiern und essen und trinken und erzählen und zuhören und lachen und nachdenken, da mag davon auch etwas ans Tageslicht kommen. Wie der verrohrte Silberbach.“
Sie erinnern sich noch? Das Wasser in der Straße kommt vom Silberbach. Der ist verrohrt und fließt normalerweise längs unter der Straße entlang. Das macht er dann heute Abend gegen 20:00h auch wieder.
Text: Diethelm Breker
Fotos: Werner Ide