Andachten zum Monatsspruch

September 2025

Gott ist unsre Zuversicht und Stärke.

Ps 46,2 (L)

„Was ist Ihre Stärke?“ Ein kritischer Blick begleitet diese Frage, stelle ich mir vor. Oder doch eher ein wohlwollender, ein interessierter Blick? Wer könnte mich das fragen?

Ein Lehrer in der Schule vielleicht, der kurz vor dem Abschluss herausfinden will, wie es nun weitergehen kann, wie der Weg in den Beruf gelingen kann, welche Stärke die Wahl eines bestimmten Berufes naheliegen könnte, was schon da ist an guten Voraussetzungen, und auch, was noch entwickelt werden und weiterwachsen muss.

Vielleicht stellt die Frage aber auch die Personalchefin im Bewerbungsgespräch. Ja, jetzt ist der Blick auf jeden Fall schon kritischer. Hier muss ich auf die Frage vorbereitet sein und Stärken nennen können, die zu der Aufgabe passen, auf die ich mich bewerbe. Was, wenn ich das Gefühl habe, meine Stärken reichen nicht, oder wenn ich sie nicht gut präsentieren kann? Die Frage nach der eigenen Stärke kann mich auch sehr unter Druck setzen.

Ebenso kann die Frage nach den eigenen Stärken in einer Beratungssituation gestellt werden, bei der Pschologin, beim Coaching, bei der Supervision. Und es kann eine hilfreiche Frage sein, sich zu vergewissern über Stärken, die doch da sind, die vielleicht da waren und wiederkommen können, die helfen mögen, eine bestimmte Situation zu bewältigen.

Was ist Ihre Stärke? Ist es schwer, diese Frage zu beantworten, oder fällt es leicht? Kommen da Erinnerungen an ganz viele positve Erfahrungen, an den Einsatz von Fähigkeiten, an bewältigte Situationen? Oder kommen da vielleicht auch Selbstzweifel und Unsicherheiten?

Aber bei den Erinnerungen an bewältigte Situationen, vielleicht ist da sogar die Erinnerung an eine besondere Stärke, die dagewesen ist, eine möglichweise ganz unerwartete Stärke? Eine Stärke, die mir zugewachsen ist, ohne dass ich wusste, wie?

Der Psalmbeter benennt diese besondere Stärke: „Gott ist unsere Stärke.“

Ich finde es schön und ermutigend, diese Stärke in Gedanken in das im Leben gewachsene Wissen um eigene Stärken mit einzufügen. Und zu vertrauen, dass sie da ist und da sein wird. Auch in Zukunft, auch dann, wenn etwas auf mich zukommt, das erschreckt und Angst macht. Und auf die Zukunft gerechnet, wird die Stärke zur Zuversicht für das, was noch kommt.

„Gott ist unsere Zuversicht und Stärke.“

Ich wünsche uns allen das Vertrauen, dass diese Stärke uns trägt.

Ihre Christiane Zina

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